Espresso mit Erfahrung
Während des Corona Lockdowns fehlte mir vor allem eines: ein wirklich guter Espresso. Nicht die Schaum-Variante vom Vollautomaten, die in der Tasse oft wie ein blasser Abklatsch ihrer selbst landet. Sondern der echte, kräftige aus dem Siebträger. Mit dichter Crema als Resultat der Extraktion.
Meine damals erworbene Arte Di Vittoria, aus dem Jahr 2004, gibt diese dichte Schaumschicht nicht so einfach her. Es brauchte Wochen, bis ich den Dreh heraushatte. Bohnenqualität, Mühle, Mahlgrad, Kaffeemenge, Temperatur und Verdichtung – alles muss passen. Und selbst dann ist das Ergebnis unterschiedlich. Für einen Barista wäre meine Verteilungskurve wohl noch immer zu breit.
Anlagestrategie braucht keine Kaffeesatzleserei
Was mich wundert: Viele Anlegerinnen und Anleger machen ihre Investmententscheidungen von wirtschaftlichen Prognosen abhängig. Dabei ist die Wirtschaft ein komplexes System mit hunderten Variablen. Schon ein guter Espresso braucht viel Erfahrung. Wer kann da das Wirtschaftswachstum punktgenau vorhersagen?
In den USA liegen die Schätzungen für das reale Wachstum meist zwischen 1,5 und 2,0 Prozent. Kommt eine Krise oder Pandemie, sind alle Prognosen sofort hinfällig. Warum sich also überhaupt darauf verlassen?
Gemütlich umrühren statt hektisch umschichten
Bei Gutmann konzentrieren wir uns auf das, was wir beurteilen können: nachhaltige Geschäftsmodelle, Qualität und langfristige Entwicklung. Natürlich wird auch unser Portfolio in einer Krise nicht verschont. Aber wir müssen bei deren Beginn nicht panisch umschichten, weil wir auf hochgejubelte Zukunftsversprechen gesetzt haben, die sich nicht materialisieren.
Statt also mit schreckgeweiteten Augen auf den Bildschirm zu starren, machen wir uns lieber entspannt einen guten Espresso. Wer vorbereitet ist, darf sich das erlauben.
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